Mentales Training für Musiker
Leichter lernen – sicherer auftreten

Bosse Verlag 1996, 6. Auflage 2013, Übersetzung ins Spanische und Italienische, 176 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, kart., 
EUR 22,50, ISBN 3-7649-2444-6

 

Was im Leistungssport schon lange fast selbstverständlich zum Trainingsprogramm gehört, hat inzwischen auch Einzug in Übezimmer und Künstlergarderoben gehalten.  Das Mentale Training. Gedankliches Üben und Bewußtmachen musikalischer und körperlicher Abläufe ermöglichen, effektiver zu üben, die musikalischen Fähigkeiten weiter zu entwickeln und Verspannungen zu vermeiden.

Vor Konzerten und Prüfungen hilft die mentale Vorbereitung, Aufregung und Lampenfieber zu beherrschen, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken und die Konzentration zu verbessern.

 

Die zahlreichen praktischen Übungen in diesem Buch helfen auch, vor Konzerten und Prüfungen Aufregung und Lampenfieber zu beherrschen.
 

 

Rezensionen

Renate Klöppel: Mentales Training für Musiker. 
Leichter lernen – sicherer auftreten. 

Die Voraussetzung für ein sicheres Auftreten eines Musikers vor dem Publikum ist eine absolut vollkommene und gründliche Ausbildung an seinem Instrument. Die Autorin, eine erfahrene Diplommusiklehrerin und Ärztin, hat das von ihr vorgelegte Buch ganz auf den praktischen Gebrauch ausgerichtet. Der Abschnitt „Musizieren lernen mit mentalem Training" enthält zahlreiche wertvolle Hinweise. Wichtig und instruktiv sind neben anderen besonders die Kapitel über Rhythmus, Artikulation, Klangfarbe, Tonqua1ität und Gestaltung einer Komposition als Ganzes. Positive Aspekte zeitigt das mentale Training auch bei Prüfungs- und Podiumsangst sowie bei Lampenfieber vor dem Auftritt. Das textlich klar konzipierte, mit vielen Notenbeispielen ausgestattete Buch schließt eine Lücke in der einschlägigen Literatur.

Hellmut Schrüffer, Augsburg
Deutsches Ärzteblatt 94/1997

 

Was bei Sportlern schon seit langem wie selbstverständlich zum Training gehört, setzt sich bei Musikern erst langsam durch: Mentales Training als ein Weg zum konzentrierten Uben und Lernen von Bewegungen, Klängen und Rhythmen. Renate Klöppel, die erfahrene Ärztin und Musiklehrerin, hat ihre Erfahrungen mit dem mentalen Training in einem leicht verständlichen und praktisch gut nutzbaren Buch zusammengestellt. Zwei gleichberechtigte Schwerpunkte hat es: zum einen die Darstellung von mentalem Training als neuer Übetechnik zum leichten und sicheren Lernen von Musizierbewegungen und komplexen musikalischen wie rhythmischen Sachverhalten, zum anderen den Abbau von Vorspielängsten mit dem Ziel, Sicherheit und Selbstvertrauen in Prüfungs- und Konzertsituationen zu erlangen. Musikern aller Instrumente und Sängern ist mit diesem Buch eine gute Anleitung an die Hand gegeben, wie man sich schon im Vorfeld von »kritischen« Auftritten mit seinen eigenen Ängsten und Befürchtungen auseinandersetzen kann. Es sollte seinen festen Platz nahe dem Notenregal finden.

ZUPFMUSIKmagazin 4/96


Das mentale Training ist keine Entdeckung der Neuzeit, wird im Leistungssport aber immer häufiger und erfolgreicher angewendet. In ihrem originellen und einfallsreich illustrierten Buch Mentales Training für Musiker zeigt Renate Klöppel, wie man sich diese Techniken bei Konzerten und musikalischen Prüfungen zunutze machen kann (Gustav Bosse Verlag, 176 Seiten, DM 29,80).

PSYCHOLOGIE VERSTEHEN 2/1996

 

Wie schon der Untertitel „Leichter lernen – sicherer auftreten" ankündigt, setzt Klöppel in ihrem Buch zwei Schwerpunkte: einerseits das geistige Üben von Bewegungsabläufen, getragen von einer bestimmten Klangvorstellung, andererseits das Abbauen von Ängsten vor Probespielen und Konzerten durch konstruktive Auseinandersetzung. Es sollen also sowohl körperliche, als auch geistige und seelische „Bewegungen" positiv beeinflusst werden, indem die jeweilige Tätigkeit oder Situation geistig vollzogen wird. Musikalische Bewegungsabläufe erfordern nicht nur motorische, sondern vor allem auch kognitive Leistungen. Die Vorstellung einer Bewegung kann diese beeinflussen und sogar ansatz- weise auslösen („Carpenter- Effekt"). Die richtige Vorstellung einer Bewegung kann den tatsächlichen Ablauf korrekt „programmieren". Sie ist dem endlosen Wiederholen eines möglicherweise nicht ganz verstandenen und bewussten Ablaufs überlegen. Die Autorin erläutert den Einstieg in die Methode des mentalen Trainings in kleinen Schritten und anschaulich an vielen Beispielen. Sie beginnt mit der Entwicklung der Bewegungsvorstellung von einstimmigen Tonfolgen in singbarer Lage für eine Hand, bei Streichern und Bläsern zunächst für die greifende. Über das Hinzu- nehmen des Bogens, der Mundbewegungen oder der zweiten Hand arbeitet sie sich vor bis zur Vorstellung mehrstimmiger polyphoner Stücke. Dabei ermutigt die Autorin den Schüler immer wieder, Geduld zu haben, sich Zeit zu lassen, sorgfältig vorzugehen. Schließlich gibt sie keine Rezepte, sondern im Grunde Anstöße zur Auseinandersetzung mit Musik und der eigenen Persönlichkeit. Diesem Aspekt ist der zweite Teil des Buches besonders gewidmet. Auf Musikern lastet aus vielen Grün- den bei Probespielen und Auftritten besonderer Druck, der nicht wenige zerbrechen lässt. Sie haben Angst vor dem, was ein Ziel ihrer Arbeit ist: aufzutreten. Diese Angst kann nicht beseitigt werden, wohl aber überwunden. Unter der Überschrift „Mentale Voraussetzungen schaffen für den Auftritt" nennt die Autorin sechs Punkte, die dazu beitragen, trotz Angst das Beste geben zu können: positive Gedanken fördern (Selbstvertrauen, nicht Selbstüber- oder -unterschätzung ist gefragt), Angstphantasien vermeiden, Entspannungstechniken anwenden, Konzentration üben, konkretes Vorstellen der Vorspielsituation (keine Verdrängung), schrittweises Annähern an den ängstigen- den Auftritt.

Auch hier werden Übungen anschaulich erklärt, konkrete Situationen dargestellt. An den Schlu8 des interessanten Buches hat Klöppel ein kleines Credo gesetzt: „Zielstrebigkeit". Mentales Training kann nur funktionieren, wenn man es vollständig, geduldig und engagiert ausübt.

Ellen Voigt
Das MUSIKINSTRUMENT 3/1997